Tina Menze
Mitglied von 2013 bis 2022
Darstellerin, Souffleuse, Regieassistentin
Lieblingsstück: Wirst du mich auch morgen früh noch lieben?
2019 | Darstellerin | Die spanische Fliege |
2018 | Souffleuse | Der Neurosen-Kavalier |
2017 | Regieassistentin | Unter Geiern und Kollegen |
2016 | Darstellerin | Wirst du mich auch morgen früh noch lieben? |
2015 | Darstellerin | Zeig mir deine Briefmarkensammlung |
2014 | Darstellerin | Die vertagte Nacht |
2013 | Darstellerin | Ein ganz spezieller Mord |
Mein Bühnenmoment - Perücke und Panikattacke
Meine schlimmste Schrecksekunde hatte ich bei der Premiere der „vertagten Nacht“ 2014. Ich musste in diesem Stück für eine zeitgemäße Frisur eine Perücke tragen, welche mir bei der Generalprobe in der romantischen Kuss-Szene, bei der ich mich in die Arme meines Spielpartners nach hinten in seine Arme fallen lassen muss, vom Kopf gefallen war. Ich erinnere mich noch genau an den Moment, bei dem es darauf ankam: Wie automatisch spulte ich meinen Text ab, in meinem Kopf aber betete ich immer wieder nur einen einzigen Satz: „Bitte bleib auf meinem Kopf, bitte bleib auf meinem Kopf.“ Und Gott sei Dank: Die Perücke bewegte sich nicht einen Millimeter.
Eine weitere Schrecksekunde ereignete sich 2017 bei einer Aufführung von „unter Geier und Kollegen“ – Als Regieassistenz konnte ich in der Pause mit Gästen im Foyer plaudern und erste Resonanzen abfragen. Mitten in einem Gespräch wurde ich von einem Mitglied unterbrochen, ich würde in der Umkleide gebraucht, „es wäre wichtig“, sodass ich natürlich sofort in die Katakomben des Mondpalastes eilte. Entlang des langen Ganges empfing mich der erste Vor- sitzende, der mir innerhalb von wenigen Sekunden klarmachte, dass ich wegen einer aufgekommenen Panikattacke einer Spielerin ab der zweiten Hälfte ihre Rolle übernehmen müsse. Innerhalb dieser Sekunden hatte ich Millionen von Gedanken: „Es waren noch 10 Minuten, sich darauf vorzubereiten. Ich müsste mich noch umziehen, schminken und den Text lernen, wie geht es der Spielerin überhaupt? Wer sitzt im Publikum und was mache ich hier eigentlich? Hilfe!“ Am Ende war mein Einsatz mit einer kleinen Verlängerung der Pause doch nicht nötig. Aber der Schrecken hielt noch Stunden an.